Jenfelder Au
Entwicklung der Quartiersmitte an der Wilsonstraße, Hamburg
Städtebaulich-hochbauliches Gutachterverfahren
3. Rang Wettbewerb
In Zusammenarbeit mit dem architekturbüro j.h. haase
In Zusammenarbeit mit der Architektin Anne-Kathrin Plate
Bearbeitung
Bauherr
Fläche
2018
Freie und Hansestadt Hamburg
ca. 12.350,90 m² GF
Städtebauliches Konzept
Mitten in Jenfeld, auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne entsteht ein neues, zukunftsweisendes und besonders nachhaltiges Wohngebiet, dessen zentrale Grünachse mit dem geplanten Kaskadenpark das Rückgrat des Viertels darstellt. Die Reihe neuer Stadthäuser bildet die nördliche Raumkante zum Kaskadenpark und hat einen maßgeblichen Anteil an der Raumwirkung und Attraktivität dieses besonderen Ortes. Das zentrale städtebauliche Motiv „Einheit in Vielfalt“, mit der das Quartier prägenden Stadthausbebauung, wird hier durch die räumliche Weite des angrenzenden Parks besonders sicht- und ablesbar. Das ausgesprochene Ziel des Städtebauentwurfes, eine große Vielfalt zu erreichen, wird durch eine vielfältige individuelle Ausstrahlung der Gebäude umgesetzt, wobei die übergeordnete Einheit trotzdem ablesbar bleibt und in der Reihe der neuen Stadthäuser eine gute Nachbarschaft und Zusammengehörigkeit vermittelt.
Hierfür wurden, nach den Grundvorgaben der Auslobung, sechs Gebäudetypen entwickelt, die einen vielseitigen Wohnungsmix, sowie unterschiedliche Wohnbedürfnisse vom offenen bis klassisch separiertes Wohnen ermöglichen. Auf Grundlage einer übergeordneten Gestaltungsmatrix von wiederkehrenden Elementen, wie Erkern, Loggien und Fensterformaten, wurden unterschiedliche, abwechslungsreich gegliederte Fassaden entwickelt. Die gestapelten Stadthaustypen mit mehreren Wohneinheiten werden dabei mittig getrennt und wirken dadurch kleinteiliger. Es entsteht der Eindruck, dass es sich um zwei einzelne Stadthäuser handelt. Prägendes Gestaltungselement sind die Erker, die in ihrer unterschiedlichen Höhenanordnung ein, dem Park zugewandtes, lebendiges Fassadenbild entstehen lassen. Rücksprünge in der Fassade, auch im Bereich von Dachterrassen, sind als Loggien ausgebildet. Hierdurch wird in der Silhouette die Drei- bis Viergeschossigkeit betont. Eine städtebaulich prägnante Raumkante am Kaskadenpark entsteht, die selbstbewusst auf die bereits in der Umsetzung befindlichen Gebäude an der südlichen Parkkante reagiert und eine städtische Atmosphäre im neuen Quartier vermittelt.
Die heterogene umgebende Bebauung weist einen Reichtum an Formen, Gestaltungsideen und Farben auf, Rot-, Orange- und Brauntöne überwiegen. Um der Reihe neuer Stadthäuser, trotz großer Vielfalt in der Fassadengestaltung, eine übergeordnete Einheit zu geben, wird die Farbgestaltung in Rottönen vorgesehen. Die übergeordnete Gliederung der Reihung erfolgt durch die abwechselnde Höhe der Gebäude und die bereits durch die Baufelder vorgegebenen Lücken. Dazu werden als „die Regel bestätigende Ausnahme“ drei Stadthäuser im hellgrau-beigen Farbton gestaltet, um die drei längeren Baufelder analog zu den baulichen Lücken optisch zu gliedern. Durch die warmen, freundlichen Farbtöne und den hohen Anteil an Freisitzen, mit deutlicher Orientierung nach Süden zum Park, vermittelt die neue Stadthausreihe eine lebendige und städtische Atmosphäre. Den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern am Kaskadenpark wird hier ein baulich und gestalterisch besonderes Zuhause gegeben.
Architektonisches Konzept
Die neue Reihe von Stadthäusern stellt eine besondere Bedeutung für die Wahrnehmung der südlichen Raumkante des Kaskadenparks dar. Die Neubauten erhalten, dem angemessen, eine qualitätsvolle architektonische Gestaltung, die die lebendige, städtische Atmosphäre des neuen Viertels stärkt. Trotz nachdrücklich gewünschtem Reichtum an Formen und Ideen soll gem. Gestaltungsleitfaden ein „kleinster gemeinsamer Nenner“ in der Farbgestaltung eingehalten werden, um eine gestalterische Beliebigkeit zu verhindern. Die neuen Stadthäuser werden daher auf Grundlage einer Matrix von drei nuancierten, harmonisch aufeinander abgestimmten Rottönen gestaltet, wobei alle Farben einen zurückhaltenden gebrochenen Ton haben. Die Rottöne definieren die gewünschte Einheit. Der straßenseitige Sockel wird in Sichtbeton ausgeführt. Die Fensterrahmen werden in warmen Holzfarbtönen abgesetzt. Geländer werden aus filigranem Stabstahl in zurückhaltendem anthrazit hergestellt. Die Vielfalt in der Fassadengestaltung entsteht durch die, besonders durch die Verwendung von Klinkerriemchen möglichen, individuellen Mauerwerksverbände, bei gleichzeitigem Einsatz unterschiedlicher Fugenfarben. Stapel-, Grenadier- und wilder Verband wechseln sich in unregelmäßiger Reihenfolge ab. Bis zu 27 unterschiedliche Fassaden sind durch die Kombination Farbe / Fuge / Verband möglich. Somit entsteht eine rot-bunte Vielfalt mit einfachen Mitteln, in der trotzdem ein identitätsstiftender Zusammenhalt spürbar ist. Jedes Stadthaus ist als individuelles Gebäude klar erkennbar, die ebenfalls mit Klinkerriemchen belegten Erker geben den Gebäuden einen zeitgemäßen Charakter. Durch die versetzte Anordnung der Loggien und Erker entstehen besondere Blickbeziehungen bei gleichzeitiger Wahrung der Privatsphäre. Die gestapelten Stadthaustypen sind mittig getrennt, beide Gebäudehälften sind in ihrem Erscheinungsbild nach außen verschieden. Durch die unterschiedlich gestapelten Wohnungen entsteht ein abwechslungsreiches Straßenbild.
Freiraumplanerisches Konzept / Erschließung
Straßenseitig erhalten die neuen Stadthäuser einen privaten Freibereich, die Trottoir-Zone. Die erhöhten Erdgeschosse werden über darin liegende Stufenanlagen erschlossen. Ein Großteil der Wohnungen erhält im Erdgeschoss nach Süden orientierte Loggien, die zusätzlich zu den privaten Gärten eine attraktive Außenfläche darstellen, vorgelagerte Pflanzbeete ermöglichen die persönliche Aneignung der Trottoir-Zone und erzeugen Privatheit. Die Eingangszonen werden durch die Trottoir-Zone und Loggien belebt, die Kommunikation der zukünftigen Bewohner untereinander wird gefördert, neue Freundschaften entstehen. Die Organisation der privaten Außenanlagen erfolgt in einer abgestuften Zuordnung von öffentlichen, zu halböffentlichen und privaten Freiräumen. Die Zwischenräume innerhalb der Gebäudezeile werden für die allgemeinen Standplätze für Abfall- und Wertsammelbehälter sowie für Fahrradstellplätze genutzt. Die jeweiligen Durchgänge sind ansprechend gestaltet und bieten Treffpunkte für die Nachbarn, außerdem dienen sie als Durchgänge zu der rückwärtigen gemeinschaftlichen Spiel- und Aufenthaltsfläche, die insbesondere für die Eigentümer ohne Garten attraktiv ist. In diesen Zwischenräumen wird der Geländeanstieg nach Norden zu den, einheitlich über Straßenniveau liegenden, Gärten durch eine sanfte Anrampung überwunden. Die Privatgärten sind durch kurze Stichwege von den Durchgängen zu erreichen, wobei die barrierefreien Gebäudetypen stufenlos erreicht werden. Das ansteigende Gelände von Westen nach Osten im Verlauf der Kaskadenstraße wird durch Versätze direkt an den Gebäudekanten hergestellt. Der entstehende Geländeversprung wird mittels einer Mauer abgefangen.
Bearbeitung
Bauherr
Fläche
2018
Freie und Hansestadt Hamburg
ca. 12.350,90 m² GF
Jenfelder Au
Entwicklung der Quartiersmitte an der Wilsonstraße, Hamburg
Städtebaulich-hochbauliches Gutachterverfahren
3. Rang Wettbewerb
In Zusammenarbeit mit dem architekturbüro j.h. haase
In Zusammenarbeit mit der Architektin Anne-Kathrin Plate
Städtebauliches Konzept
Mitten in Jenfeld, auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne entsteht ein neues, zukunftsweisendes und besonders nachhaltiges Wohngebiet, dessen zentrale Grünachse mit dem geplanten Kaskadenpark das Rückgrat des Viertels darstellt. Die Reihe neuer Stadthäuser bildet die nördliche Raumkante zum Kaskadenpark und hat einen maßgeblichen Anteil an der Raumwirkung und Attraktivität dieses besonderen Ortes. Das zentrale städtebauliche Motiv „Einheit in Vielfalt“, mit der das Quartier prägenden Stadthausbebauung, wird hier durch die räumliche Weite des angrenzenden Parks besonders sicht- und ablesbar. Das ausgesprochene Ziel des Städtebauentwurfes, eine große Vielfalt zu erreichen, wird durch eine vielfältige individuelle Ausstrahlung der Gebäude umgesetzt, wobei die übergeordnete Einheit trotzdem ablesbar bleibt und in der Reihe der neuen Stadthäuser eine gute Nachbarschaft und Zusammengehörigkeit vermittelt.
Hierfür wurden, nach den Grundvorgaben der Auslobung, sechs Gebäudetypen entwickelt, die einen vielseitigen Wohnungsmix, sowie unterschiedliche Wohnbedürfnisse vom offenen bis klassisch separiertes Wohnen ermöglichen. Auf Grundlage einer übergeordneten Gestaltungsmatrix von wiederkehrenden Elementen, wie Erkern, Loggien und Fensterformaten, wurden unterschiedliche, abwechslungsreich gegliederte Fassaden entwickelt. Die gestapelten Stadthaustypen mit mehreren Wohneinheiten werden dabei mittig getrennt und wirken dadurch kleinteiliger. Es entsteht der Eindruck, dass es sich um zwei einzelne Stadthäuser handelt. Prägendes Gestaltungselement sind die Erker, die in ihrer unterschiedlichen Höhenanordnung ein, dem Park zugewandtes, lebendiges Fassadenbild entstehen lassen. Rücksprünge in der Fassade, auch im Bereich von Dachterrassen, sind als Loggien ausgebildet. Hierdurch wird in der Silhouette die Drei- bis Viergeschossigkeit betont. Eine städtebaulich prägnante Raumkante am Kaskadenpark entsteht, die selbstbewusst auf die bereits in der Umsetzung befindlichen Gebäude an der südlichen Parkkante reagiert und eine städtische Atmosphäre im neuen Quartier vermittelt.
Die heterogene umgebende Bebauung weist einen Reichtum an Formen, Gestaltungsideen und Farben auf, Rot-, Orange- und Brauntöne überwiegen. Um der Reihe neuer Stadthäuser, trotz großer Vielfalt in der Fassadengestaltung, eine übergeordnete Einheit zu geben, wird die Farbgestaltung in Rottönen vorgesehen. Die übergeordnete Gliederung der Reihung erfolgt durch die abwechselnde Höhe der Gebäude und die bereits durch die Baufelder vorgegebenen Lücken. Dazu werden als „die Regel bestätigende Ausnahme“ drei Stadthäuser im hellgrau-beigen Farbton gestaltet, um die drei längeren Baufelder analog zu den baulichen Lücken optisch zu gliedern. Durch die warmen, freundlichen Farbtöne und den hohen Anteil an Freisitzen, mit deutlicher Orientierung nach Süden zum Park, vermittelt die neue Stadthausreihe eine lebendige und städtische Atmosphäre. Den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern am Kaskadenpark wird hier ein baulich und gestalterisch besonderes Zuhause gegeben.
tun-architektur
Eimsbütteler Str. 60
D - 22769 Hamburg
040 - 257 67 11 - 0
info@tun-architektur.de
tun-architektur
Eimsbütteler Str. 60
D - 22769 Hamburg
040 - 257 67 11 - 0
info@tun-architektur.de
Auszeichnungen
Stadtteiltreff und Grünzug in Glückstadt Nord
1. Rang Wettbewerb, 2022
Klimaneutrale Sport-Kita Adendorf
1. Rang Wettbewerb, 2021
Caféteria Turmweg
BDA Hamburg Architektur Preis (Würdigung), 2020
Stellingen Sportplatzring
3. Rang Wettbewerb, 2019
Jenfelder Au - Wohnen am Kaskadenpark
2. Rang Wettbewerb, 2019
Mensa Ernst-Barlach-Gymnasium
3. Rang Wettbewerb, 2018
Kiwittsmoor-Park
BDA Hamburg Architektur Preis 2018
Jenfelder Au
3. Rang Wettbewerb, 2018
Einkaufen und Wohnen
am Butterberg
1. Rang Wettbewerb, 2018
Kiwittsmoor-Park
WohnbauPreis Hamburg 2017
Caféteria Turmweg
1. Rang Wettbewerb, 2016
Freischwimmer
1. Rang Wettbewerb, 2007
Wir freuen uns über die Lobende Erwähnung beim
BDA Architektur Preis 2024 für das Projekt
Wir freuen uns über die Lobende Erwähnung beim
BDA Architektur Preis 2024 für das Projekt