Butterberg
Wohnen und Einkaufen im neuen Quartier an der Ochsenwerder Landstraße, Hamburg
Städtebaulich-landschaftsplanerisches Workshopverfahren
1. Rang Wettbewerb
In Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro Naumann Landschaft
In Zusammenarbeit mit der Architektin Anne-Kathrin Plate
Bearbeitung
Bauherr
Fläche
2017
Butterberg GmbH & CoKG
ca. 2,6 ha.
Städtebauliches Konzept
Quartiers-, Adressbildung
„... Nähert man sich dem neuen Quartier am Butterberg auf der Ochsenwerder Landstraße, fällt zunächst das Ensemble zeitgemäßer Architektursprache mit besonderer Kubatur und Materialität auf, welches den Auftakt und den Eingangsbereich für das neue Wohnquartier bildet. Die öffnende Geste zwischen zwei Gebäuden weist wie selbstverständlich den Weg in ein dahinter liegendes, idyllisches Wohngebiet aus Reihen- und Doppelhäusern mit Dorfplatz und Grünzügen...“
Um den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern am Butterberg eine bauliche und gestalterische Heimat zu geben, werden, auch im Sinne der Nachhaltigkeit, zeitgemäße, natürliche sowie einheitliche Baustoffe für die Gebäudehüllen vorgesehen. Zur Stärkung der übergeordneten Identität des Quartiers sind folgende, in der Fernwirkung farbähnliche, Materialien im Rahmen einer städtebaulichen Gestaltungsrichtlinie vorgeschlagen: helle beigegraue Ziegel, unbehandeltes Holz und ´vorbewittertes´ Zinkblech. Diese Materialien erhalten mit der Zeit eine natürliche Patina, werden charismatischer und entwickeln einen besonderen Oberflächencharakter.
Städtebauliches Umfeld / Übergang zu angrenzenden Bereichen
Das neue Quartier am Butterberg ist geprägt durch das städtebauliche Spannungsfeld zwischen strenger und freier Struktur. Die wie ein schützender Rücken ausgebildeten, größeren bauliche Strukturen des neuen Quartiers, nehmen die heterogene Struktur der westlich angrenzenden Wohn- und Gewerbebebauung auf. Wie dem Verlauf alter Straßen oder Gewässer folgend, wird hier die historische Struktur (der Dorfcharakter) der Vier- und Marschlande neu interpretiert. Die neuen Reihen- und Doppelhäuser hingegen übernehmen die streng gegliederte, parallele Parzellenstruktur der angrenzenden ortstypischen Kulturlandschaft. Die neue städtebauliche Anordnung passt sich somit wie selbstverständlich in die bestehende Umgebung ein. Die Gebäudehöhen und Dachformen der neuen Wohnbebauung (Reihen- und Doppelhäuser) parallel zum Marschbahndamm nehmen Bezug auf die nachbarliche Bebauung nördlich des Schwersweg. Im Bereich der Ochsenwerder Landstraße und zum angrenzenden Grünzug am Spadenländer Sammelgraben wird die Bebauung höher und dichter. Diese Gebäude umfassen den Nahversorgungsmarkt mit dem darüber angeordneten Servicewohnen, die Kita mit ebenfalls darüber angeordneten medizinischen Versorgern und zwei weitere Wohnhäuser als Geschosswohnungsbau. Durch die nicht rechtwinklige Kubatur und kleinteilige Dachlandschaft wirkt die geforderte Baumasse maßstäblich angemessen.
Wohnungsmix / Wohnformen
Wohnangebot
Ein breit gestreutes, flexibles Wohnangebot im neuen Quartier spricht Nutzer unterschiedlicher Alters- und Einkommensklasse an. Um die Baufelder zu optimieren, wurde auf die Umsetzung von Einfamilienhäusern verzichtet. Durch die optimale Verdichtung mit Mehrfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern entsteht ein sozialverträgliches, generationenübergreifendes, familienfreundliches Wohnquartier. Die Reihen- und Doppelhäuser mit ca. 100m² bzw. 154m² Wohnfläche sind als Eigentumsobjekte, die Geschosswohnungen von ca. 45m² bis 90m² Wohnfläche sind als Mietwohnungen vorgesehen. Die 40 Servicewohnungen weisen zwischen 50m² und 60m² Wohnfläche zzgl. Betreuungsräumen auf. Öffentlich geförderter Wohnungsbau ist in allen Bereichen angedacht.
Add-On
Prägend für die Vier- und Marschlande sind die vielen Gewächshäuser für die Blumen- und Gemüsezucht. Für die Reihen- und Doppelhäuser im Quartier werden in Anlehnung daran Wintergärten als zusätzliche Fassaden-Option für die Eigentümer vorgesehen und somit dem Trend zur Selbstversorgung eine Möglichkeit zur Verwirklichung gegeben.
Ökologische Konzept / Nachhaltigkeit
Baukörper
Durch Kubatur, Kompaktheit und Dichte der Bebauung wird eine umweltgerechte Wohnanlage geschaffen, die Wohnflächen werden möglichst effizient verteilt.
regenerative Energien / Energieversorgungssystem
Die Energieversorgung mit Wärme und Strom erfolgt über ein BHKW (Kraft-Wärme-Kopplung), dass in den Nebenflächen des Nahversorgers untergebracht wird. Unterstützt durch einen Gas-Brennwert-Kessel mit Pufferspeicher kann durch ein Nahwärmenetz die komplette Siedlung mit Wärme versorgt werden, hierfür sind Übergabestationen je Haus vorgesehen. Das BHKW kann durch einen Ökostromanbieter oder auch durch die Butterberg GmbH & Co. KG mit Hilfe eines mess- und abrechnungstechnischen Dienstleisters betrieben werden. Die privaten und gewerblichen Mieter und Eigentümer in der Siedlung können so direkt mit Eigenstrom versorgt werden. Sinnvoll und förderfähig ergänzt wird die Eigenstromversorgung durch eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen des Seniorenwohnkomplex oberhalb des Nahversorgers.
Regenwassernutzung / Abwasser
In Zisternen gespeichertes Regenwasser wird den Gebäuden zur Versorgung der WCs und zur allgemeinen Gartenbewässerung zugeführt. Durch Verwendung wassersparender Installationen wird der allgemeine Wasserverbrauch reduziert.
Entwässerungskonzept
Das Entwässerungskonzept entspricht den Prinzipien des dezentralen naturnahen Regenwassermanagements. Das anfallende Oberflächenwasser des gesamten Wohngebietes wird über Entwässerungsgräben in den Spadenländer Sammelgraben abgeführt. Der westliche Graben ist vorhanden, zwei weitere werden im Zuge der Baumaßnahme neu hergestellt. Dieses Grabensystem ermöglicht durch ein großzügig dimensioniertes Stauvolumen genügend Rückhalteraum für die Aufnahme von Regenwasser des gesamten Wohngebietes, sogar über das 30-jährliche Regenereignis hinaus, welches anschließend mit Einhaltung des Einleitgrenzwertes von 1 l/s*ha in den vorhandenen Spadenländer Sammelgraben eingeleitet werden kann. Die Bemessung der Rückhalteräume erfolgte im Näherungsverfahren nach Arbeitsblatt DWA-A 117 und kann bei Bedarf eingesehen werden. Zur ökologischen Verträglichkeit und um die übermäßige Abführung des Regenwassers zu vermeiden, werden weitere Maßnahmen des Regenwassermanagements angewendet. Auf dem Nahversorgungsmarkt übernehmen extensive Gründächer und Dachgärten die Funktion zur Speicherung und Verdunstung des Regenwassers. Die Stellplatzanlagen mit temporärer Nutzung werden mit wasserdurchlässigen Belägen in offener Bauweise, mit Rasenfugen hergestellt. Teilversiegelte Flächen in den öffentlichen Aufenthaltsbereichen sowie, Grünflachen, Baumscheiben und Baumreihen auf Stellplatzanlagen dienen zur Aufnahme von Regenwasser, zur Versickerung und zur Verdunstung.
Freiraumplanerisches Konzept / Verkehr
Öffentlicher Raum / Infrastruktur
Das neue Wohnquartier verfügt über ein vielfältiges Angebot an Nahversorgungs-, Erholungs- und Freizeitangeboten. Der Öffentliche Raum spiegelt dabei die Vielfältigkeit in der Struktur des Wohngebietes wider. Mit dem Prinzip aus Aufweitung und Verdichtung werden Aufenthaltsbereiche und Räume nachbarschaftlicher Kommunikation gebildet. Atmosphärische Platzsituationen mit hochwertigen Freiflächen und begleitender Grünstruktur bilden die Schwerpunkte in der Organisation des Wegekonzeptes und führen in einer lebendigen Abfolge durch das Quartier. Die öffentlichen Plätze sind Ankerpunkte mit öffentlichem Charakter. Insbesondere der zum Wohngebiet orientierte Marktplatz, direkt am Eingang für das Servicewohnen und Außenbereich des Bäckereicafés gelegen, bietet den Bewohnern des Viertels, Nutzern des Nahversorgungs- und Gesundheitszentrums, Fahrradtouristen usw. Pausen- und Verweilmöglichkeit und dient als Dorfplatz. Er funktioniert als Treffpunkt und soll Besucher und Quartiersbewohner miteinander verbinden. Daneben greift das Konzept des an die Kita angegliederten Gemeinschaftsgartens die Kultur des Gemüseanbaus der Vier- und Marschlande auf und bietet Möglichkeiten zur Begegnung zwischen Jung und Alt. Die Parkachse bildet als axiale Wegeverbindung das Rückgrat des Quartiers. Sie führt vom großzügigen Eingangsbereich der Servicewohnungen als fußläufige Wegeverbindung mit Parkcharakter entlang der Gärten und natürlich gestalteten Entwässerungsgräben, zum zentral gelegenen Marktplatz und anschließend weiter in den Landschaftsraum. In der Gestaltung bildet sich der sukzessive Übergang in die südliche Parklandschaft am Spadenländer Sammelgraben ab.
Privater Raum
Der Bereich mit Reihen- und Doppelhäusern richtet sich nach der vorgegebenen Struktur des Städtebaus. Kleinteilig und geordnet. Baumreihen und Baumgruppen zonieren die Bereiche in öffentlich und privat. Wo möglich übernehmen Entwässerungsgräben die Trennung des öffentlichen Raumes zu den Privatgärten. Wo dieses nicht möglich ist, erfolgt die Abgrenzung durch halbhohe Hecken oder niedrige Büsche. Durch die offene Bepflanzung und Überschaubarkeit im Quartier wird ein positives Sicherheitsgefühl für die Bewohnerinnen und Bewohner erzeugt. Die Kinderspielflächen für die Kleinkinder der Mehrfamilienhäuser sind in direkter Nähe auf den Grundstücken, auf dem die Gebäude errichtete werden, nachgewiesen.
Bearbeitung
Bauherr
Fläche
2017
Butterberg GmbH & CoKG
ca. 2,6 ha.
Butterberg
Wohnen und Einkaufen im neuen Quartier an der Ochsenwerder Landstraße, Hamburg
Städtebaulich-landschaftsplanerisches Workshopverfahren
1. Rang Wettbewerb
In Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro Naumann Landschaft
In Zusammenarbeit mit der Architektin Anne-Kathrin Plate
Städtebauliches Konzept
Quartiers-, Adressbildung
„... Nähert man sich dem neuen Quartier am Butterberg auf der Ochsenwerder Landstraße, fällt zunächst das Ensemble zeitgemäßer Architektursprache mit besonderer Kubatur und Materialität auf, welches den Auftakt und den Eingangsbereich für das neue Wohnquartier bildet. Die öffnende Geste zwischen zwei Gebäuden weist wie selbstverständlich den Weg in ein dahinter liegendes, idyllisches Wohngebiet aus Reihen- und Doppelhäusern mit Dorfplatz und Grünzügen...“
Um den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern am Butterberg eine bauliche und gestalterische Heimat zu geben, werden, auch im Sinne der Nachhaltigkeit, zeitgemäße, natürliche sowie einheitliche Baustoffe für die Gebäudehüllen vorgesehen. Zur Stärkung der übergeordneten Identität des Quartiers sind folgende, in der Fernwirkung farbähnliche, Materialien im Rahmen einer städtebaulichen Gestaltungsrichtlinie vorgeschlagen: helle beigegraue Ziegel, unbehandeltes Holz und ´vorbewittertes´ Zinkblech. Diese Materialien erhalten mit der Zeit eine natürliche Patina, werden charismatischer und entwickeln einen besonderen Oberflächencharakter.
Städtebauliches Umfeld / Übergang zu angrenzenden Bereichen
Das neue Quartier am Butterberg ist geprägt durch das städtebauliche Spannungsfeld zwischen strenger und freier Struktur. Die wie ein schützender Rücken ausgebildeten, größeren bauliche Strukturen des neuen Quartiers, nehmen die heterogene Struktur der westlich angrenzenden Wohn- und Gewerbebebauung auf. Wie dem Verlauf alter Straßen oder Gewässer folgend, wird hier die historische Struktur (der Dorfcharakter) der Vier- und Marschlande neu interpretiert. Die neuen Reihen- und Doppelhäuser hingegen übernehmen die streng gegliederte, parallele Parzellenstruktur der angrenzenden ortstypischen Kulturlandschaft. Die neue städtebauliche Anordnung passt sich somit wie selbstverständlich in die bestehende Umgebung ein. Die Gebäudehöhen und Dachformen der neuen Wohnbebauung (Reihen- und Doppelhäuser) parallel zum Marschbahndamm nehmen Bezug auf die nachbarliche Bebauung nördlich des Schwersweg. Im Bereich der Ochsenwerder Landstraße und zum angrenzenden Grünzug am Spadenländer Sammelgraben wird die Bebauung höher und dichter. Diese Gebäude umfassen den Nahversorgungsmarkt mit dem darüber angeordneten Servicewohnen, die Kita mit ebenfalls darüber angeordneten medizinischen Versorgern und zwei weitere Wohnhäuser als Geschosswohnungsbau. Durch die nicht rechtwinklige Kubatur und kleinteilige Dachlandschaft wirkt die geforderte Baumasse maßstäblich angemessen.
Wohnungsmix / Wohnformen
Wohnangebot
Ein breit gestreutes, flexibles Wohnangebot im neuen Quartier spricht Nutzer unterschiedlicher Alters- und Einkommensklasse an. Um die Baufelder zu optimieren, wurde auf die Umsetzung von Einfamilienhäusern verzichtet. Durch die optimale Verdichtung mit Mehrfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern entsteht ein sozialverträgliches, generationenübergreifendes, familienfreundliches Wohnquartier. Die Reihen- und Doppelhäuser mit ca. 100m² bzw. 154m² Wohnfläche sind als Eigentumsobjekte, die Geschosswohnungen von ca. 45m² bis 90m² Wohnfläche sind als Mietwohnungen vorgesehen. Die 40 Servicewohnungen weisen zwischen 50m² und 60m² Wohnfläche zzgl. Betreuungsräumen auf. Öffentlich geförderter Wohnungsbau ist in allen Bereichen angedacht.
Add-On
Prägend für die Vier- und Marschlande sind die vielen Gewächshäuser für die Blumen- und Gemüsezucht. Für die Reihen- und Doppelhäuser im Quartier werden in Anlehnung daran Wintergärten als zusätzliche Fassaden-Option für die Eigentümer vorgesehen und somit dem Trend zur Selbstversorgung eine Möglichkeit zur Verwirklichung gegeben.
Ökologische Konzept / Nachhaltigkeit
Baukörper
Durch Kubatur, Kompaktheit und Dichte der Bebauung wird eine umweltgerechte Wohnanlage geschaffen, die Wohnflächen werden möglichst effizient verteilt.
regenerative Energien / Energieversorgungssystem
Die Energieversorgung mit Wärme und Strom erfolgt über ein BHKW (Kraft-Wärme-Kopplung), dass in den Nebenflächen des Nahversorgers untergebracht wird. Unterstützt durch einen Gas-Brennwert-Kessel mit Pufferspeicher kann durch ein Nahwärmenetz die komplette Siedlung mit Wärme versorgt werden, hierfür sind Übergabestationen je Haus vorgesehen. Das BHKW kann durch einen Ökostromanbieter oder auch durch die Butterberg GmbH & Co. KG mit Hilfe eines mess- und abrechnungstechnischen Dienstleisters betrieben werden. Die privaten und gewerblichen Mieter und Eigentümer in der Siedlung können so direkt mit Eigenstrom versorgt werden. Sinnvoll und förderfähig ergänzt wird die Eigenstromversorgung durch eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen des Seniorenwohnkomplex oberhalb des Nahversorgers.
tun-architektur
Eimsbütteler Str. 60
D - 22769 Hamburg
040 - 257 67 11 - 0
info@tun-architektur.de
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Auszeichnungen
Stadtteiltreff und Grünzug in Glückstadt Nord
1. Rang Wettbewerb, 2022
Klimaneutrale Sport-Kita Adendorf
1. Rang Wettbewerb, 2021
Caféteria Turmweg
BDA Hamburg Architektur Preis (Würdigung), 2020
Stellingen Sportplatzring
3. Rang Wettbewerb, 2019
Jenfelder Au - Wohnen am Kaskadenpark
2. Rang Wettbewerb, 2019
Mensa Ernst-Barlach-Gymnasium
3. Rang Wettbewerb, 2018
Kiwittsmoor-Park
BDA Hamburg Architektur Preis 2018
Jenfelder Au
3. Rang Wettbewerb, 2018
Einkaufen und Wohnen
am Butterberg
1. Rang Wettbewerb, 2018
Kiwittsmoor-Park
WohnbauPreis Hamburg 2017
Caféteria Turmweg
1. Rang Wettbewerb, 2016
Freischwimmer
1. Rang Wettbewerb, 2007
Wir freuen uns über die Lobende Erwähnung beim
BDA Architektur Preis 2024 für das Projekt
Wir freuen uns über die Lobende Erwähnung beim
BDA Architektur Preis 2024 für das Projekt